Aus dem Gewerkschaftsleben bei der Eisenbahn

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                         Wir alle in einem Boot? Wirklich?

 

Liebe Genossinnen und Genossen,

In einer der letzten Infomaterialien der Gewerkschaft GDL war folgendes zu lesen.

„Beim Monatsgespräch zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber, sitzt dieser gern auf einer Seite des Tisches. Hier erkennt man eine klare Abgrenzung. „Ihr da, wir hier!“, doch ändert man seine Perspektive, so erkennt man,        dass alle auf derselben Seite des Tisches sitzen, nämlich in der Außenrunde - es sind also alle im selben Boot.“      (GDL-Regional 10/2018)

Welch eine Logik, wir sitzen also alle zusammen mit dem Eisenbahnkonzern ‘‘Die Bahn‘‘ in einem Boot. Es ist kaum zu glauben, was uns hier Kollegen und Gewerkschafter der GDL glaubhaft machen möchten. Mir war bis jetzt nicht bewusst gewesen, dass der Bahnkonzern den Mitarbeitern gleichermaßen gehört, denn dann erst sollte es stimmen,       dass wir gemeinsam mit unseren Betriebsdirektoren in einem Boot sitzen. Ein gemeinsames Boot mit dem Bahnkonzern, kann und wird es niemals geben, egal an welchem Ende man auch am Tisch mit ihnen sitzt.

Den Kollegen und Gewerkschafter der GDL, aber auch allen anderen so denkenden, hier noch einmal kurz zur Erinnerung. Wenn wir also alle in einem Boot sitzen,

-        warum zum Teufel, gibt es dann noch Betriebsräte, die ständig mit den Gewerkschaften darum bemüht sind, die über Jahrzehnte hinweg geschaffenen und mühsam erkämpften Mitarbeiterrechte zu erhalten bzw. auszubauen?

-        warum zum Teufel, werden dann von Jahr zu Jahr, die Arbeitsbedingungen immer schlechter?

-        warum zum Teufel, gehen dann immer mehr Mitarbeiter in Teilzeit, um gesund die Rente zu erreichen?

-        warum zum Teufel, können dann die Gewerkschaften ihre berechtigten Tarifforderungen oftmals nur mit Streikmaßnahmen durchsetzen?

-        warum zum Teufel, werden dann alle möglichen Geldeinsparungen auf Kosten und zu Lasten der Mitarbeiter durchgeführt?

Doch wohl kaum, weil wir alle in einem Boot mit dem Bahnkonzern sitzen oder sind es nicht doch eher die knallharten wirtschaftlichen Interessen, also Profitinteressen des Bahnkonzerns und des Eigentümers Bundesrepublik, die denen der Mitarbeiter eklatant entgegenstehen?

Mit kommunistischen Grüßen aus Frankfurt (Oder), Jens

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